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Karrierecoaching

Meine Top 3 Tipps für die Berufsorientierung

Unzufrieden im Job, aber was soll ich sonst machen? Laut dem Gallup Engagement Index 2019 haben in Deutschland 69 % der Arbeitnehmer kaum eine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber. Durch die geringe Verbundenheit ist das Vorankommen des Unternehmens nicht Prio 1 und es wird nur „Dienst nach Vorschrift“ geleistet. 16 Prozent der deutschen Arbeitnehmer haben sogar bereits innerlich gekündigt, von denen ca. 650 000 Mitarbeiter aktiv auf Jobsuche sind. Diese Mitarbeiter stellen sich nun die Frage der Berufsorientierung. Welche Alternativen gibt es, damit der nächste Job eine höhere Zufriedenheit bringt?

Um diese Frage der Berufsorientierung für sich zufriedenstellend zu beantworten, ist es wichtig die Gründe für die fehlende emotionale Bindung beziehungsweise die innerliche Kündigung zu erforschen. Bei den meisten innerlichen Kündigungen ist dies laut Gallup auf eine unzureichende Führung im Unternehmen zurückzuführen. Bei 85% der Befragten würden die Bedürfnisse am Arbeitsplatz nicht oder wenig erfüllt.

Top 3 Tipps für die Berufsorientierung

Tipp Nr. 1 : Kenne dich selbst!

Ein durchweg geringes Erfüllen von Arbeitnehmer Bedürfnissen wirft die Frage nach den Fähigkeiten der Führungskraft auf. Allerdings gibt dies auch einen guten Indikator unserer eigenen Selbstkenntnis. Unternehmen und Tätigkeitsbereiche sind sehr vielfältig. Wenn die eigenen Bedürfnisse nicht erfüllt werden, so sollten man sich selbst die Frage stellen, welche Bedürfnisse man überhaupt hat und in welchen Konstellationen diese realistisch ausgelebt werden können. Braucht es regelmäßige Rücksprachen und Feedback von der Führungskraft oder ist es wichtiger, Freiraum zu haben und möglichst selbst gestalten zu können? Fühlt man sich mit generalistischer Arbeit wohler oder mit spezialisierten Aufgabengebieten, wo man sich als Experte einbringen kann? Sind lange Diskussionen angenehm oder doch lieber Konzeptarbeit, in Ruhe und fokussiert? In all diesen Fragen spiegelen sich Bedürfnisse wieder, sei es das Bedürfnis nach Freiheit vs. Sicherheit. Oder auch die Ausprägung unserer Extraversion, die sich in unseren Vorlieben für verschiedene Arbeitsformen wiederspiegelt.

Wer sich in der Berufsorientierung befindet, sollte sich selbst und seine Bedürfnisse gut kennenlernen, um einen Beruf zu finden, der mit der eigenen Persönlichkeit resoniert. Unzufriedenheit im jetzigen Job kann darauf hindeuten, dass manche Bedürfnisse nicht ernst genommen wurden oder ein Teil der Persönlichkeit nicht zum Ausdruck gebracht werden konnte. Daher ist es wichtig, diese Punkte zu finden und in der Berufsorientierung zu integrieren. Dabei helfen Coachings, Berufs- und Persönlichkeitstests und das Beobachten und Reflektieren der eigenen Persönlichkeit im Alltag.

Tipp Nr. 2: Kenne deine Möglichkeiten!

Der erste Schritt ist getan, man hat sich ehrlich mit sich selbst auseinandergesetzt, kennt seine Bedüfnisse. Nun geht es darum auf Basis seiner Persönlichkeit möglichst viele Alternativen zu finden. Dabei kann der Berufsfinder unterstützen. An dieser Stelle soll nochmal betont werden, dass man häufig nur die Möglichkeiten und Berufe im eigenen Umfeld kennt. Daher ist es empfehlenswert, den Horizont zu erweitern und auch nach links und rechts zu schauen. Konkret heißt das, nicht nur passiv Stellenanzeigen zu durchforsten, sondern neugierig Menschen nach ihren Berufen zu befragen und auch offen über seine Jobsuche zu sprechen. Unternehmen zu suchen, die spannend klingen und dort seine Möglichkeiten auszuloten.

Wichtig bei der Jobsuche ist, die potenziellen Jobs genau kennenzulernen, um den Abgleich mit den eigenen Bedürfnissen so gut wie möglich im Vorhinein vorzunehmen. Dies kann geschehen, indem man mit Menschen spricht, die diesen Beruf bereits ausüben und in Erfahrung bringt, in wie weit die eigene Persönlichkeit diesen Beruf während der Erzählungen gern wahrnehmen würde. Als Inspirationsquelle können auch Interviews mit Personen in verschiedenen Berufen gelten.

Tipp Nr. 3: Lass los!

Nach einer intensiven Beschäftigung mit der eigenen Persönlichkeit und den beruflichen Möglichkeiten, steht die folgende Analyse: In unserer heutigen schnelllebigen Gesellschaft sind wir es gewohnt, unsere Bedürfnisse jederzeit und schnell befriedigen zu können. Doch häufig müssen wir uns der Vorstellung verabschieden, dass es die eierlegende Wollmilchsau gibt. Entscheidet man sich für ein kleineres Unternehmen ist vielleicht das Gehalt weniger als in einem Großkonzern. Dafür sind die Aufstiegsmöglichkeiten dort vielleicht interessanter. Der perfekte Job mit dem 100% passenden Gehalt und allen anderen Kriterien mag jetzt noch nicht verfügbar sein. Doch vielleicht ist er das in einem Jahr?

Steht eine größere berufliche Veränderung an, so dürfen noch weitere dafür wichtige Kentnisse erworben werden. Auf dem Weg dorthin lautet die Frage: Was bin ich bereit loszulassen? Ist es das Gehalt, der Ort, die Aufstiegsmöglichkeiten? Welcher Punkt ist mir am wichtigsten und auf welchen kann ich verzichten? Diese Frage erfordert eine Auseinandersetzung mit den eigenen Werten und Prioritäten.