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Selbstmanagement

Ziel erreicht- und jetzt?

Warum Ziele erreichen unglücklich macht

Kennst du das Gefühl, wenn du dein Ziel erreicht hast, und dich trotzdem unglücklich fühlst? Wenn du in ein tiefes Loch fällst und nicht weißt, was jetzt kommt? Wenn du dir denkst: „Ich habe doch mein Ziel erreicht, warum fühle ich mich trotzdem irgendwie unzufrieden?“ Ich kenne dieses Gefühl auch! In diesem Artikel geht es darum, warum das so ist und wie wir uns Ziele setzen können, die uns wirklich erfüllen.

„Wenn ich endlich einen Job in der Beratung habe, dann hab ich es geschafft, dann ist mein Ziel erreicht!“ Während dem Studium waren das meine täglichen Gedanken. Ich habe sehr viel getan, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten: Den Lebenslauf danach gestaltet, was von einer zukünftigen Beraterin erwartet wird. Auslandsaufenthalte, Praktika in der Beratung und DAX Konzern, Mitarbeit bei studentischen Initiativen, Excel und Powerpoint Wissen angesammelt. Nicht dass er mir keinen Spaß gemacht hätte! All diese Stationen waren bereichernd und wertvoll- ich habe viel gelernt und mein Studentendasein genossen. Auf eine Art war es ein antreibender Motor für mich, denn ich wusste, wo ich hinwollte und welche Schritte dafür notwendig waren. Doch auf der anderen Seite bin ich mit meinen Gedanken sehr viel in der Zukunft geschwebt und habe nicht die Zeit im Hier und Jetzt verbracht.

Das Gute an Zielen

Ziele zu verfolgen ist keineswegs verwerflich oder schlecht. Ich mache mir weiterhin regelmäßig Gedanken, darüber was ich im Leben erreichen möchte. Wie Napoleon Hill bereits 1937 sagte:

„Was immer der menschliche Geist sich vorstellen kann und woran er glauben kann, das kann er auch vollbringen.“

Wenn wir eine anziehende Vision oder ein Ziel haben, dann hilft uns unser Gehirn, insbesondere unser retikuläres Aktivierungssystem, den Weg dorthin zu finden. So wie in meinem oben genannten Beispiel mit meinem Berufswunsch Beratung. Ich wusste genau wo ich hinwollte und konnte daraus ableiten, welche Schritte notwendig dafür sind. Meine Aufmerksamkeit im Alltag war auf mein Ziel ausgerichtet. Das Problem dabei ist, mit welcher Intention wir die Ziele in unserem Leben verfolgen. Die Frage also, warum wir uns ein bestimmtes Ziel vornehmen.

Die Bedeutung unserer Ziele bestimmt über unserer Glücksempfinden

Rückblickend war es bei mir so, dass ich mir das Ziel Beratung gesetzt hatte, um in letzer Konsequenz sagen zu können: „Wenn ich einen Job in der Beratung habe, dann bin ich gut genug.“. Denn dann habe ich es geschafft, dass Externe mit einem anspruchsvollen Recruiting Prozess mich als kompetent genug einstufen und anstellen. Die Motivation, das Ziel zu erreichen war hoch, aber die Bedeutung des Ziels war wenig sinnstifend, sondern eine Bestätigung, dass ich gut genug und schlau genug bin. Wie eine Art Siegel, das mir die Gesellschaft verleihen würde: Approved für den deutschen Arbeitsmarkt.

Tatsächlich ist es nicht einfach, herauszufinden, was die wahre Bedeutung unserer Ziele ist. Bestimmt kennst du Gedanken wie „Wenn ich endlich befördert werde, dann…“, „Wenn ich endlich einen neuen Job habe, dann…“ Wenn ich endlich eine Freundin/einen Freund habe, wenn ich 10 Kilo abgenommen habe, wenn ich 5 neue Kunden gewonnen habe, dann …“ Die Liste kann beliebig weitergeführt werden. Meistens geht es darum, dass wir uns im letzten Schritt, als Konsequenz der Erreichung unseres Ziels endlich selbst so annehmen können, wie wir sind. Die Erreichung unseres Ziels macht uns dann aber nicht erfüllt, sondern bestensfalls erleichtert. Durch die Erreichung kommen häufig die nächsten Gedanken/Stufen, die noch zu erreichen sind, bevor wir uns selbst so annehmen können, wie wir sind. Und somit sind wir in der Tretmühle gelandet, denn niemand anders kann darüber bestimmen, ob wir gut genug sind. Das können wir uns nur selbst zusprechen.

Wie finde ich die Bedeutung meiner Ziele heraus?

Um die Motivation hinter unserem aktuellen Ziel herauszufinden, können wir uns folgende Fragen stellen: „Was möchte ich gern jetzt haben oder erreichen?“ Im nächsten Schritt vervollständigen wir den Satz „Ich möchte das Ziel XY erreichen, damit…“ Nun arbeiten wir mit dem Ergebnis des vorherigen Satzes weiter fragen uns auch hier: „Ich möchte Ziel XY erreichen, damit…“ Diese Übung sollte solange weitergeführt werden, bis wir das Gefühl haben auf den Kern der eigenen Motivation gestoßen zu sein. Ganz wichtig dabei: Wir sollten ehrlich zu uns selbst sein, sonst kratzen wir nur an der Oberfläche.

Als kurze Zusammenfassung lässt sich Folgendes sagen: Sich Ziele zu setzen und erreichen zu wollen hilft uns, unser Leben und unseren Alltag auszurichten. Hierbei ist es wichtig, die Bedeutung und Motivation unserer Ziele zu kennen. Unsere Ziele sollten darauf einzahlen, dass wir unsere „Lebensaufgabe“ auf dieser Erde erfüllen können, und nicht dem Zweck der äußeren und gesellschaften Anerkennung dienen. Es ist zugegebenermaßen nicht einfach, die Motivation und Bedeutung unserer Ziele tiefgründig zu kennen und zu verändern. Wie alles im Leben geht es auch hier nicht darum, alles sofort perfekt zu machen, sondern Bewusstsein und Erkentniss zu schaffen. Auf dieser Basis können wir dann Veränderungen einleiten. In die Zukunft gerichtet: Wenn du das nächste Mal ein Ziel erreicht hast, frage dich: Wie geht es mir jetzt mit dem erreichten Ziel? Welches Gefühl macht sich in mir breit? Ist es so wie ich es mir vorgestellt habe?“

Du wünschst dir Unterstützung für dein nächstes Ziel? Ziele, die zu deiner Persönlichkeit passen, definieren wir gemeinsam im Coaching. Hier geht es nicht nur darum, wie du sie erreichst, sondern auch, darum, ob sie dich langfristig erfüllen.