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Karrierecoaching

Feedback geben leicht gemacht

Neulich hat sich ein Klient im Coaching gewünscht, Feedback zu erarbeiten, das er geben wollte. Ihm war es wichtig, das Feedback für den Empfänger so konstruktiv wie möglich zu gestalten. Die Gefühle und Gedanken seines Gegenübers sollen beachtet werden, um gerechtfertigtes Feedback zu geben. Das wiederum ermöglicht der betroffenen Person das Feedback anzunehmen und nicht in eine rechtfertigende Haltung zu geraten.

Feedback geben und annehmen ist ein Thema, das vielen Meschen nicht so leicht fällt. Man will sein Gegenüber nicht verletzen. Man selbst will seine Haltung bewahren und nicht abgelehnt werden, perfekt sein, alles richtig machen. Dabei ist Feedback, wenn man es richtig anwendet, eine tolle Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen und natürlich zu wachsen. In vielen Firmen werden regelmäßig 360 Grad Feedbacks oder Mitarbeiter Gespräche geführt. Leider kommt es immernoch häufig vor, dass Feedback verallgemeinert und unspezifisch gegeben wird. Das liegt häufig daran, dass konkrete Situationen zeitlich zu lange vom Feedback getrennt sind. Ich empfehle, das Feedback so bald wie möglich zu geben, oder sich die Situation aufzuschreiben.

WWW Feedback.de

Als Feedback Methode für wertschätzendes und konstruktives Feedback kann ich die WWW Methode sehr empfehlen. Denn hier wird das Feedback an einer konkreten Situation festgemacht und es werden konsequent Ich-Botschaften gesendet. Denn das Schwierige an Kritik ist ja, dass die Botschaften häufig verallgemeinert werden. „Du machst nicht genug, damit wir das Ziel erreichen“ wäre ein Beispiel dafür. Selten kann man so eine pauschale Aussage einfach über eine Person treffen. Meistens macht Feedback das so gegeben wird mehr kaputt, als dass jemand daraus lernen kann. Daher ist es wichtig, klarzustellen, in welcher Situation auf Basis welche Beobachtungen man eine Person für wenig einsatzbereit hält. Und dass es sich dabei um die Einzelmeinung einer Person handelt, die nicht unbedingt von anderen Menschen geteilt wird.

WWW steht hierbei für eine Wahrnehmung, der daraus resultierenden Wirkung und dem Wunsch, was in der Zukunft geändert werden soll.
Ein Beispiel: „Gestern habe ich die Email von unserem Schnittstellenpartner erhalten, dass er nicht mit uns kooperieren will, da er den zusätzlichen Zeitaufwand nicht einsieht (Wahrnehmung). Da wir diesen Partner aber dringend für unsere Zielerreichung brauchen, mache ich mir Sorgen, ob genug Überzeugungsarbeit geleistet wird. Es wirkt auf mich so, als ob ihm die Vorteile einer Zusammenarbeit nicht klar kommunziert wurden (Wirkung). Für die Zukunft wünsche ich mir, dass mit hoher Einsatzbereitschaft und konkreten Vorteilsargumenten gearbeitet wird. Gerne können wir uns hierfür auch gemeinsam zusammensetzen, um eine Strategie zu erarbeiten“ (Wunsch).

Übrigens musste das erarbeitete Feedback dann gar nicht ausgesprochen werden, da der vermeintliche Feedback Empfänger das Problem dann doch schon selbst aus dem Weg geräumt hat. Ein zusätzlicher Hinweis in diesem Kontext: Vertrauen reduziert Komplexität!